Kritik an Untugenden mit Bildzitat
Eine Ausstellung in Nähe der Mensa zeigt Collagen zum Thema „Untugenden“. Die Collagen stammen von Schülerinnen und Schülern des 13. Jahrgangs (2022-24), die den Kunstkurs auf erhöhtem Anforderungsniveau besuchen.
Das Motiv des Astronomen aus dem Werk „Der Astronom“ (1668) von Jan Vermeer sollte in einer Collage mit Elementen der Zeichnung und/ oder Malerei weiterverarbeitet werden, indem eine Kritik an Untugenden (z.B. Völlerei, Habgier, Wollust, Trägheit, Maßlosigkeit, Zorn…) geübt wird. Figur und Umfeld sollten geschickt miteinander verbunden werden, und der Wiedererkennungswert bzgl. des Gemäldes von Jan Vermeer sollte erhalten bleiben.
Grundlage für die gestalterische Auseinandersetzung mit dem Thema „Untugenden“ war die Beschäftigung mit Werken von Hieronymus Bosch (1450-1516), Pieter Brueghel (1525-1569) und Jan Vermeer (1632-1675) und der lasterhaften Symbolsprache der Renaissance und des Barocks.
Im Herbst 2023 widmeten sich die Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses auf erhöhtem Anforderungsniveau (Jg.13) auf der Basis des Gedichts „Wir bleiben alle Kinder“ (Carl Spitzweg), ein Leporello zu gestalten, das mindestens 4 Bilder umfasst und die Verse in Handschrift enthält. Entstehen sollte ein Leporello für Jung und Alt.
Das Gedicht des spätromantischen Malers und Zeichners Carl Spitzweg wurde auf der Grundlage der im Unterricht erfolgten Analyse des „Neuen ABC-Buches“ (2003) mit Illustrationen von Wolf Erlbruch ausgewählt.
Wir bleiben alle Kinder
Und wird die Welt auch noch so alt,
Der Mensch, er bleibt ein Kind!
Zerschlägt sein Spielzeug mit Gewalt,
Wie eben Kinder sind!
Wann alles erst in klein zerstückt
Und nichts mehr zu verderben,
So sucht er wieder - neubeglückt -
Und spielt dann mit den Scherben.
Carl Spitzweg (1808-1885)
Die Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses auf erhöhtem Anforderungsniveau (Jg.13) widmeten sich im Herbst 2023 der Aufgabe, ein Buch unter Anwendung der Fadenbindung zu kreieren, das Menschendarstellungen nach Modell und nach der Vorstellung zum Thema „Mensch und Schule“ enthält. Die KursteilnehmerInnen bedienten sich diverser Techniken und Materialien, um den Menschen in diversen Arbeitssituationen zu erfassen. Variantenreichtum sollte zudem in Bezug auf den Ikonizitätsgrad und die Geschwindigkeit des Zeichnens/ Skizzierens zur Geltung kommen.
Während der Auseinandersetzung mit dem Thema „Motion-Design“ widmeten sich die Schülerinnen und Schüler der Kunstkurse des 12. und 13. Jahrgangs im November/ Dezember 2020 der Aufgabe, animierte Titelsequenzen zu kreieren. In den Kursen auf erhöhtem Anforderungsniveau waren Märchen freier Wahl Grundlage zum Gestalten, in dem Kurs auf grundlegendem Anforderungsniveau persönlich favorisierte Filmproduktionen aus dem europäischen Raum.
Die meisten Schülerinnen und Schüler setzten ihr Storyboard unter Anwendung des im Unterricht erprobten Legetrickverfahrens um. Dabei nutzten sie auf ihrem Smartphone oder Tablet die App „Stop Motion Studio“ sowie primär aus Tonpapier gestaltete Motive und Hintergründe. Es war aber auch möglich, sich anderer Animationsapps zu bedienen und auf diese Weise alle Phasen der Gestaltung am digitalen Endgerät zu vollziehen.
Diejenigen, die sich des Legetrickverfahrens bedienten, hatten die Option, Buchstaben nicht nur in Form von Hand- und Computerschrift einzubinden, sondern auch in Form von Scrabbles-Steinen, Keksen, Cornflakes, Moosgummi oder Filz. Daraus ergaben sich mitunter experimentierfreudige Materialkombinationen.
Eine spannungsvolle Bildabfolge sollte insbesondere durch abwechslungsreiche Kameraeinstellungen und Kameraperspektiven sowie durch inhaltlich und formal aufeinander abgestimmte Übergänge entstehen. Außerdem sollte das Projekt mit lizenzfreien oder eigens produzierten Musikstücken unterlegt werden.
Wichtige Anregungen zum Gestalten erhielten die Schülerinnen und Schüler durch die Titelsequenz „Catch me if you can“ (2002) von Olivier Kuntzel und Florence Deygas sowie durch das Motion-Design der 50er und 60er Jahre, welches insbesondere von dem Schaffen der Grafikdesigner und Filmproduzenten Saul Bass (1920-1996), Maurice Binder (1918-1991) und Fritz Freleng (1906-1995) geprägt wurde.
Weitere Quellen der Gestaltungsregung umfassten der Tatort-Vorspann und Titelsequenzen der zeitgenössischen Grafikdesigner Kyle Cooper (*1962) und Karin Fong (*1971).
Zudem konnten die Schülerinnen und Schüler durch die von Frau von Zweydorff produzierten Legetrickfilme basierend auf den Märchen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ und „Goldmarie und Pechmarie“ ein klares Bild von den Gestaltungskriterien und möglichen stilisierten Umsetzungsformen gewinnen.
Beeindruckende Ergebnisse sind aus dem Animationsprojekt hervorgegangen. Herzlichen Glückwunsch!
{Frau von Zweydorff}
Mascha, Jg. 12 „Tschick“
Marlene, Jg.12 „About time“
Emily, Jg. 12. „Des Kaisers neue Kleider“
Sarah, Jg. 12 „Drei Federn“
Neele, Jg. 13 „Aschenputtel“
Dorothea, Jg. 12 „Rotkäppchen“
Amelie, Jg. 13 „Die Schöne und das Biest“
Celina, Jg. 13 „Rumpelstilzchen“
Im Herbst 2020 sind in den Kursen auf grundlegendem und erhöhtem Anforderungsniveau der Jahrgänge 12 und 13 unter der Leitung von Frau Langemeyer und Frau von Zweydorff Plakate zu den Kurzfilmen „Der Schwarzfahrer“ (Pepe Danquart) und „Place des Fêtes“ (Oliver Schmitz) entstanden.
Aufgabe war es, das Genre, die Handlung und die allgemeine Stimmung des jeweiligen Kurzfilms durch geeignete Motive, Farben, Formen, Richtungen und Hell-Dunkel zum Tragen zu bringen sowie durch ein angemessenes Plakatlayout die Aufmerksamkeit und das Interesse des Rezipienten zu wecken. Der Gestaltung von Schrift (Schriftart, Schriftgröße, Schriftausrichtung, Schriftsatz) wurde in diesem Zusammenhang auch ein besonderer Wert beigemessen.
Viele Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer bedienten sich eines hohen Abstraktionsgrades, was primär auf die unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Werk des Typografen, Grafikdesigners, Fotografen und Filmemachers Saul Bass (1920-1996) zurückzuführen ist.
Die folgenden Ansichten gewähren Einblicke in die Plakatausstellung des BRG-Verwaltungstraktes.
{Text und Fotos: Frau von Zweydorff}